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Archivale des Monats Februar 2024: Karneval 1946 und 1947 im Kreis Höxter

Anfang März 1946 stand die erste Karnevalssession nach dem Zweiten Weltkrieg an. Auch im Kreis Höxter wollte so mancher Karnevalist wieder feiern, trotz der schwierigen Umstände der Nachkriegszeit. Darauf lässt das vorliegende Dokument aus dem Februar 1946 schließen, in dem die Verfügung einer Tanzerlaubnis durch die Militärregierung erwähnt wird.

Seit August 1945 war es zu Diskussionen um das geltende Tanzverbot gekommen, das nach wie vor auch im Kreis Höxter Bestand hatte. Der verantwortliche Major Sheen hob es schließlich drei Wochen vor Rosenmontag auf. Die Kreisverwaltung verfügte aber angemessene Eintrittspreise für Tanzveranstaltungen.

Ein Jahr später fragte die Amtsverwaltung Höxter-Land bei der Kreisverwaltung an, ob eine Karnevalsfeier abgehalten werden dürfe. Die britische Militärregierung erhob dagegen keine Einwände. Oberkreisdirektor Eduard Buss wies die Unterbehörden jedoch an, bei öffentlichen Veranstaltungen auf Kostüme und das Tragen von Masken zu verzichten.

Als Grund verwies er auf die Not der Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten, von denen bis August 1947 16.089 Personen im Kreis Höxter unterkamen. Materielle Not sowie eine sehr beengte Wohnraumsituation bestimmten deren Alltag.

Bei geschlossenen Veranstaltungen erlaubte Buss allerdings eine Kostümierung.

Kreisarchiv Höxter: B1, Nr. 707